Cannabis als Medizin
Die Cannabispflanze gehört zur Gattung der Hanfgewächse– eine der ältesten Nutz–und Heilpflanzen. Produkte, die zum Beispiel aus den einzelnen Teilen dieser Pflanze hergestellt werden können :
Die meist einjährige Pflanze kann unter optimalen Bedingungen bis zu 5 Meter Wuchshöhe erreichen und ist in der Regel zweihäusig getrenntgeschlechtig. Von den Pflanzenhaaren der weiblichen Pflanze werden Stoffe wie Cannabinoide, Terpenoideund andere flüchtige Substanzen abgegeben. Die medizinische Nutzung von Hanf wird bereits 2000 v. Chr. in chinesischen Heilmitteltexten erfasst. Es fand zum Beispiel bei Malaria, Gicht, Bluthochdruck und rheumatischen Erkrankungen seinen Einsatz. Auch in der indischen Heilkunst Ayuveda findet es im 7. Jahrhundert als Heilmittel Erwähnung. Im Mittelalter wurde Hanf zur Linderung von Wehenkrämpfen und bei nachgeburtlichen Schmerzsymptomen eingesetzt. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich Cannabisprodukte in Europa zu sehr häufig verschriebenen Medikamenten und konnten oft verwendete Schmerzmittel wie Opium ablösen, da ihr Nebenwirkungsprofil deutlich geringer war. Nicht nur als Schmerzmittel, sondern auch bei rheumatischen Erkrankungen, Depressionen und Psychosen fand Hanf sehr häufig Anwendung. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Cannabis immer mehr als Genussmittel in Gebrauch genommen und der medizinische Zweck trat immer mehr in der Hintergrund. Cannabis wurde schließlich im Internationalen Opium-Abkommen von Den Haag aufgenommen und mit Substanzen wie Opium gleichgesetzt. Besonders aktiv zum Vorantreiben der Prohibition zeigte sich die Bundesbehörde für Betäubungsmittel in den USA in den 30 er Jahre und erwirkte 1937 schlussendlich ein Verbot. Bis 1961 wurde sogar die Forschung an Cannabis in den USA verboten. In anderen Ländern wurde jedoch die Cannabisforschung weiter betrieben und es entstanden hunderte Studien, die die Heilwirkung von Cannabis nachweisen konnten. In den kommenden Jahren wurden etliche Forschungsergebnisse seitens der Pharmaindustrie übernommen und weiterhin angestrebt, weitere Forschungsprojekte zu verbieten. Es wird vermutet, dass die Furcht zu groß wurde, dass ein Naturheilmittel, welches Cannabis nun mal ist, eine zu große Konkurrenz für „chemische Heilmittel“ mit ihrem großen Nebenwirkungsprofil werden könnte. Aufgrund von Volksabstimmungen, eindeutigen Forschungsergebnissen, wie auch erfolgreichen Symptombehandlungen musste es letztendlich zu dem Erfolg kommen, dass der medizinische Gebrauch dieser Heilpflanze Schritt für Schritt wieder legalisiert wurde und heute eine Vielzahl an Patienten wieder eine adäquate Therapie erfahren dürfen.
Die Bundesopiumstelle des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stellt auf Ihrer Homepage weitere Hinweise für Ärzte, Apotheker und Patienten zur Verfügung:
Hier erhalten Sie eine Übersicht der wichtigsten gesetzlichen Änderungen in Bezug auf Medizinisches Cannabis:
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